Twitter guckt sich bei Facebook neue Werbemodelle ab. Ob damit CEO Dick Costolo Erfolg haben wird?

 

Im Konkurrenzkampf mit Facebook versucht Twitter mehr kleine Unternehmen als Werbekunden an Land zu ziehen. Dazu ändert das Unternehmen sein Gebührenmodell für Anzeigen.

Bisher erhält Twitter Geld dafür, wenn ein Nutzer auf Anzeigen, die wie Tweets aussehen und im normalen Nachrichtenfeed erscheinen, reagiert – durch antworten, retweeten oder indem er einfach darauf klickt.

Demnächst sollen die Werbekunden genau festlegen können, wofür sie ihr Geld ausgeben. So könnte ein Einzelhändler Twitter nur dann bezahlen, wenn sich ein Nutzer auf seine Webseite durchklickt, um sich die Herbstkollektion anzusehen. Ein anderer Kunde zahlt vielleicht nur, wenn er neue Follower gewinnt, seine App heruntergeladen wird oder er die E-Mail-Adresse eines Nutzers erhält.

Das neue Gebührenmodell ähnelt dem anderer sozialer Netzwerke und Online-Werbeplattformen. So können Facebook-Kunden wählen, ob sie zum Beispiel für Klicks, Likes oder App-Installationen zahlen möchten.

Mit der Neuerung wird es schwieriger für Twitter, mit Werbung Umsatz zu generieren. Es reicht nicht, wenn Nutzer etwas favorisieren. Sie müssen schon einen Schritt weiter gehen. Das ist ein Risiko für ein Unternehmen, das mit Werbung den größten Teil seiner Einnahmen erzielt. Der Umsatz hat sich im zweiten Quartal auf 312,2 Millionen US-Dollar mehr als verdoppelt, nachdem die mobilen Werbemöglichkeiten erweitert worden waren.

Doch die größere Auswahl sollte Twitter dabei helfen, mehr kleine und mittelgroße Unternehmen als Kunden zu gewinnen. Sie haben begrenzte Mittel und oftmals auch nicht so viel Zeit, um Kampagnen in sozialen Netzwerken zu verwalten. Deshalb setzen sie darauf, dass Twitter, Facebook & Co sich mehr um ihre potenziellen Kunden kümmern.

 

Die Anzeigenpreise dürften steigen

Die neue Struktur dürfte zu steigenden Anzeigenpreisen führen, da der Kampf um bestimmte Nutzergruppen stärker wird. Doch wenn die Strategie funktioniert, könnten die Werbekunden insgesamt davon profitieren, weil sie mehr für ihre Anzeigen bekommen.

„Als Werbekunde hat man einen Nutzen, wenn man gezielt nach Leistung zahlen kann", sagt Craig Elbert, Marketing-Manager bei der Herrenmodefirma Bonobos. „Es ist eine attraktive Möglichkeit, wenn man genau bemessen kann, was man bekommt."

Bonobos schaltet seit mehr als einem Jahr Anzeigen bei Twitter – und die Kampagnen würden immer besser, findet man im Unternehmen. „[Twitter] hat viele neue Produkte eingeführt. Viele von ihnen – wie dieses – kopieren, was auf der Facebook-Werbeplattform funktioniert", sagt Elbert. „Ich finde, dass solche Änderungen zeigen, dass Twitter auf Feedback von Werbekunden reagiert."

Das neue Werbemodul könnte es Twitter leichter machen, Neukunden oder solche mit wenig Zeit oder wenig Ressourcen zu gewinnen, sagen andere. „Es macht die Anzeigenschaltung schneller, hilft den Kunden sich auf ihre Geschäftsziele zu konzentrieren und verbessert die Messung", sagt Jason Stein von der Social-Media-Agentur Laundry Service.

Eigenen Angaben zufolge sind bei Twitter 4,5 Millionen kleine Unternehmen aktiv, tausende von ihnen haben dort Anzeigen geschaltet. Zum Vergleich: Bei Facebook haben mehr als 30 Millionen kleine Unternehmen einen Account und mehr als 1,5 Millionen werben auf dem sozialen Netzwerk.

Die neuen Anzeigetypen bei Twitter werden zunächst von kleinen und und mittelgroßen Firmen sowie bestimmten Partnern getestet, teilte das Unternehmen mit. In den kommenden Monaten sollen dann auch größere Kunden hinzukommen.

 

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Quelle: The Wallstreet Journal Online

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