Wie geht's der Kommunikationsbranche? Blicken wir auf die Focus-Ausweisungen, also den Brutto-Werbedruck im Halbjahr - durchwachsen, mit positiven Tendenzen bei TV, Außenwerbung, Kino und natürlich dem "Eisbergkanal" Online (zwei Drittel dessen, was die Onliner sich da gerne als "Werbespendings" zurechnen, ist Vertrieb, Public Relations und simple Kleinanzeigen) - allesamt Werbeträger, die, zumindest nach dem Brutto-Volumen, auf der Wachstumsseite sind - plus Prospekt und Direct Mail. Allemal macht das für das Werbedruck-Volumen, erhebt Focus, nominell 2,3 Prozent aus.

Mit der Ausnahme vom abgebebefreiten Online lässt sich die Brutto-Entwicklung mit den von der Finanz gemeldeten Zahlen zur leidigen 5-Prozent-Werbeabgabe wie folgt darstellen:
Die schrumpfte im 1. Halbjahr um ganze drei Prozent, und das heißt im Klartext: Weniger Direct Mails und Prospekte und weniger "Netto" für Platzierungen in klassischen Werbeträgern (Ausnahme Online)...

Das ist aber nur eine Seite der Kommunikationsmedaille:
Dass die Media-Spendings (ohne Berücksichtigung der Produktionskosten) nur mehr einen Teil der konjunkturellen Entwicklung der Kommunikationsbranche abbilden - PR-Agenturen, Dialogmarketer und schließlich eine dirfferenzierte Zahl von digitalen Spezialisten, deren Leistungen weit jenseits klassischer Media-Budgets stattfinden und honoriert werden, wissen das. Marketingverantwortliche, die Online als Werbeträger nutzen, geben in der Focus-Befragung an, dass die "sichbaren" Werbeformen Display und Bewegtbild lediglich knapp 30 Prozent des Gesamtbudgets für Online - nach E-Mail-Marketing, Search und Social Media - ausmachen.

Deshalb ist der Werbeklima-Index, die quartalsweise Stimmungsverortung der Fachverband-Werbung-Mitgliedsunternehmen, eine sinnvolle und notwendige Aktivität der Wirtschaftskammer - und das Stimmungsbild für das dritte Quartal ist durchaus robust erwartungsfroh. Wenn allerdings auf Basis von 97 Befragten in drei Regionen differenziert wird und dabei Wien als Krisenregion herauskommt (im Gegensatz zu Restösterreich) - so mag das subjektiv einen Anschein haben (die Erschöpfung des regierenden Personals in Stadt und Bund färbt eben irgendwann doppelt hässlich ab, flapsig formuliert...), aber im Ernst: Probiert es bitte mit relevant höheren Fallzahlen!

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