Die Nutzung von Smartphones und des mobilen Internets ist aktuell von großem gesellschaftlichen Interesse.

Wo beginnt und endet die private und berufliche Nutzung, wieviel Erreichbarkeit wird erwartet, wieviel Zeit verwende ich für die Nutzung digitaler Medien und wieviel „online“ tut mir gut?

Auch die Einhaltung von Persönlichkeitsrechten und des Datenschutzes bspw. beim Datentransfer zwischen verschiedenen, miteinander verknüpften Online-Diensten sind wichtige Fragen, die mit der Nutzung mobiler Endgeräte eine neue Komponente erhalten. Mit einer nahezu vollständigen Ausstattung der Zwölf- bis 19- Jährigen mit Smartphones stehen auch die Jugendlichen und deren Erziehungsverantwortliche vor ähnlichen Fragen. Auch Jugendliche müssen sich überlegen, welchen Stellenwert sie der Mediennutzung im Alltag geben, wie und wann sie ein Smartphone nutzen wollen und wo es eventuell auch stört. Auch die faktische Monopolisierung der Internetkommunikation durch wenige Anbieter lässt kaum eine Wahlmöglichkeit der Dienste; ohne die Entscheidung, Daten preiszugeben, ist kaum eine Nutzung massenattraktiver Dienste möglich.
Um die Medienwelt der Jugendlichen unter der Voraussetzung des inzwischen obligatorischen „always on“ verstehen zu können, gilt es aus Sicht der Erwachsenen zuerst einmal zu erfassen, was Jugendliche überhaupt im Netz machen und welche der vielen Nutzungsoptionen für Jugendliche im Alltag relevant sind. Die mobile Internetnutzung, die nahezu überall und jederzeit Zugriff auf Onlineangebote ermöglicht, eröffnet eine Vielzahl neuer Nutzungsszenarien.
Inwieweit sich dieses erweiterte Angebot auf die Nutzung und die Bedeutung anderer Medien auswirkt und wie sich vor diesem Hintergrund bspw. das Informationsverhalten zu verschiedenen Interessensgebieten darstellt, sind Fragestellungen der aktuellen JIM-Studie 2015. Die JIM-Studie beleuchtet seit 1998 jährlich die Mediennutzung der Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren in Deutschland. Als Basisstudie wird hierbei das gesamte Medienspektrum von Radio, Fernsehen, Internet, digitalen Spielen, Smartphone und Büchern zumindest mit den wichtigsten Kennzahlen wie Häufigkeit und Dauer sowie inhaltlichen Aspekten abgebildet. Zur Wahrung der Kontinuität und Vergleichbarkeit der verschiedenen, jeweils auf einer neuen Stichprobe basierenden Erhebungen der Studienreihe, enthält die JIM-Studie einen konstanten Teil mit Basisfragen zu Medienbesitz und Freizeitverhalten sowie konkreten Nutzungsmustern der Jugendlichen bei den verschiedenen Medien. Fragen zu Einstellungen und Bewertungen wie bspw. die Bedeutung der Medien oder deren Glaubwürdigkeit werden in größeren Abständen regelmäßig wiederholt.
Einen Schwerpunkt bildet 2015 das Interesse an verschiedenen Themen sowie die hierfür präferierten Informationskanäle. Weitere Aspekte sind die Nutzung von Bewegtbildangeboten auf den verschiedenen Plattformen und damit die Relevanz von linearen und non-linearen Angeboten für die „Generation Smartphone“.

Seite 4 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest / JIM-Studie 2015 Für die vorliegende Ausgabe der Studienreihe wurde eine Stichprobe von 1.200 Jugendlichen zwischen zwölf und 19 Jahren in ganz Deutschland im Zeitraum 26. Mai bis 28. Juni 2015 telefonisch befragt (CATI). Feldarbeit und Datenprüfung lagen beim Institut GfK Enigma in Wiesbaden. Die Befragung bildet demnach ein repräsentatives Abbild der ca. 6,34 Mio. deutschsprachigen Jugendlichen. Abweichungen von der Soll-Struktur wurden durch eine iterative Gewichtung nach den Merkmalen: "Geschlecht x Alter Insgesamt" und „Bundesland“ auf Basis der Angaben des Statistischen Bundesamtes (Stand 31.12 2013) ausgeglichen.

Herausgeber der Studienreihe JIM ist der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs), gemeinsam getragen von

 der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und
• der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK)
in Kooperation mit
• der SWR Medienforschung
in Zusammenarbeit mit
• der Bundeszentrale für politische Bildung
• den Landeszentralen für politische Bildung Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz