We are all connected and digital.

Schon nach einem Tag hier beim Cannes Lions Festival steht fest: Alles dreht sich um Digital Content, the power of Social Communities, Mobile First, Virtual and Augmented Reality, Drohnen und andere neue Technologien, die unsere Welt – und damit meine ich nicht nur die Welt der Werber – für immer verändern. Dadurch erschließen sich neue und auch günstigere Produktionsmöglichkeiten (schließlich reicht heute ein iPhone, um multimedialen Content zu produzieren), andererseits ist auch das Risiko, in dieser Flut an "quick & dirty produced content" unterzugehen, größer denn je. Im Grunde hat sich also nichts geändert: Ohne großartige Idee – kein großartiges Ergebnis.

Dennoch muss die Herangehensweise sich an geänderte Konsumweisen anpassen. Jimmy Maymann, früherer CEO der Huffington Post und President von AOL Content and Consumer Brands, meint dazu, dass es falsch ist, nachwievor die Klassischen Medien wie TV auf Social Media und Internet umlegen zu wollen. Im Gegenteil. Der Anteil an mobilen Nutzern steigt so rasant, dass es sehr bald notwendig sein wird, die Kampagne in erster Linie für Mobile zu entwerfen und dann auf die anderen Medienkanäle umzulegen.

Es gibt aber auch Stimmen wie Susan Credle, Global Chief Creative Officer bei FCB, die meint, in gewisser Weise hätten sich zwar die Technologien geändert, aber im Großen und Ganzen ginge es immer noch nur um eins:

 

Make love, not ads.

Susan Credle, Global CCO bei FCB, meint: " Technology is just a tool for telling a story – and has always been." Susan, selber bereits ein alter Hase im Werbebusiness, spricht da sicher vielen aus der Seele, die für das gute alte Handwerk des "Werbers" immer neue Begriffe in Umlauf finden. Der neueste Trend "Storytelling" ist in Wahrheit ein alter Hut. Genauso wie "original ideas" alle ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben. Und auch "Liking" ist kein neues Konzept, sondern wurde früher nur anders (nämlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda und Ähnliches) praktiziert. Überhaupt sollte man versuchen, nicht "loads of likings" zu generieren, sondern "a few things to love". Im Prinzip geht es also immer noch um das Gleiche: Interessante Werbung zu machen, die beim Leben der Menschen andocken können.

Susan sieht auch "targeting" kritisch. Denn seine Zielgruppe genau zu definieren, bedeutet immer auch, dass man viele ausschließt. Aber Konsumenten sind so vielschichtig geworden. Warum also nicht auch mal andere Menschen einladen, mit der Marke in Kontakt zu treten? Und zwar zu einem Zeitpunkt, wo man nicht als "Störung" sondern als "Mehrwert" empfunden wird.

Den schlechten Ruf der Werbung argumentiert Susan denn auch damit, dass einfach zu viel Werbung und oft zum unpassenden Zeitpunkt (wie z.B. lästige Pop-ups) auf die Menschen losgelassen wird. Alles was stört, wird negativ empfunden. Sie rät: "It's not about filling time and space. Do great not more!" Werbung kann buchstäblich die Welt verändert. Diese Verantwortung müssen wohl oder übel alle Werbetreibenden übernehmen, wenn sie mehr als nur "Umweltverschmutzung" produzieren wollen. Und dazu gehört natürlich auch der gekonnte Einsatz von neuen Medien und Technologien.

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