Pressefreiheit in Österreich und der Türkei                        
 
Es mutet ab und an schon paradox an. In Österreich genießen wir sämtliche pluralistische Vorteile von Demokratie, Pressefreiheit und sonstigen liberalen Angeboten und Tugenden. Wir nützen sie oft nur allzu zaghaft. Vor allem vermisse ich das gerade jetzt gesellschaftspolitische Engagement in wichtigen Fragen der Politik, Gesellschaft oder Ökonomie. Es scheint, als würden wir uns der Durchschnittlichkeit von Politik, Parteien und Staat ergeben zu wollen, frei nach dem Motto: „Nutzt eh nichts, die machen sowieso was sie wollen“. Ich fürchte, diese Mentalität werden wir bei den kommenden EU-Wahlen drastisch in Form der bisher niedrigsten Wahlbeteiligung zu spüren bekommen.
 
Völlig verkehrte Welt Türkei
 
Eine kurze Flugreise von uns, einen „Steinwurf“ vom scheinbar satten Wohlstandland Österreich entfernt, werden die grundlegenden demokratischen Rechte mit Füßen getreten. Der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan ist auf dem besten Weg sich zum Diktator zu proklamieren. Um von den politischen Unzulänglichkeiten seiner Regierung und den Korruptionsvorwürfen seines Clans und seiner Familienmitglieder abzulenken, zieht er mit aller Gewalt die scheinbaren Trumpfkarten eines unduldsamen Machthabers. Mit seinem „Twitter-Verbot“ setzte er einen bisher nicht dagewesenen Akt der Ausschaltung der Pressefreiheit. Er schaffte damit zwar lediglich einen allerorts belächelten „Bauchfleck“ – weil die neuen sozialen Medien nicht so einfach auszutricksen oder auszuschalten sind. Ein Printmedium oder eine Fernsehanstalt kann ich besetzen, die Redakteure verhaften und damit unliebsame Berichterstattung verhindern. Das haben alles Diktatoren bis dato so gemacht. Diese Zeiten sind gottlob vorbei. Die neuen sozialen Medien sind komplexer, demokratischer, dem Land und seinen Menschen näher und mehr verpflichtet als ein politisches Regime. Facebook, Twitter und Co. kann man nicht per Knopfdruck ausschalten. Das ist gut im Moment und wird die Türkei hoffentlich in bessere Zeiten führen.
 

VÖZ | Medien | Reichl und Partner

Kampagne für Pressefreiheit
 
Pressefreiheit ist nicht etwas Selbstverständliches. Wo man sie hat, muss man sie tagtäglich verteidigen – wo man sie nicht hat, muss man mit Feuer dafür kämpfen. In Österreich sind wir scheinbar auf einer Insel der Seligen, aber nur einen Steinwurf entfernt, wie gesagt, ticken die Uhren anders.

Um darauf hinzuweisen, hat Reichl und Partner schon vor Jahren eine Kampagne für die Pressefreiheit im Auftrag der VÖZ (Verband der österreichischen Zeitungsherausgeber) erstellt. Diese prämierte Kampagne ist (leider) aktueller denn je.

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